Montag, 13. September 2010

Peter Tatchell

schreibt im Guardian über seinen Papstfilm, dass eines seiner Motive für sein Propagandamachwerk, die Weigerung des Heiligen Vaters sei, Kondome zur HIV-Bekämpfung zuzulassen.
Der allgemeine "gesunde Mainstreamverstand" hält Päpste aus diesem Grund ohnehin für Völkermörder. Nun sollte man annehmen, dass aufgrund des schändlichen Treibens dieser anmaßenden Kirchenfürsten in katholischen Gegenden Afrikas kaum noch nicht Infizierte leben. Aber, um mal ein paar Zahlen herauszugreifen

Land / Anteil der Katholiken an der Bev./ HIV Prävalenz
Südafrika / 8,6% / 18,1%
Namibia/ 20% /15,3%
Botswana/ 9,4% / 23,3%
Mozambique /31%/ 12,5%
Angola / 60% / 2,1%
Äq.-Guinea/ 80% / 3,4%

In katholischen Ländern Afrikas ist die HIV Prävalenz offenbar tendenziell niedriger. Woran mag's liegen? Ideen?
(Zahlen laut Wikipedia und UCSF)

2 Kommentare:

  1. Danke! Auch interessant: Uganda. Das Land hatte in den 1980er Jahren vergeblich versucht, das AIDS-Problem „technisch“, also mit der forcierten Abgabe von Kondomen zu lösen, gesponsert durch europäische Entwicklungsorganisationen. Erst durch eine von der katholischen Kirche sowie anderen religiösen Gemeinschaften unterstützte Kampagne für eine Veränderung des Sexualverhaltens, mit der darauf hingewirkt wurde, daß der erste Geschlechtsverkehr später stattfindet und Sex außerhalb einer festen Beziehung seltener geschieht, konnten in den 1990er Jahren die unverbindlichen Sexualkontakte um 60 Prozent und die AIDS-Quote um 70 Prozent gesenkt werden. Andere Länder der Region, die nur auf Kondome gesetzt hatten, konnten keinen solchen Erfolg verbuchen. Heute hat Uganda mit 4% eine der niedrigsten AIDS-Raten des afrikanischen Kontinents.

    Herzlich,
    Ihr
    Josef Bordat

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  2. Ich meine, es hat vor nicht allzu langer Zeit eine Untersuchung von UNAIDS gegeben, die ganz klar belegen konnte, dass die Länder, die zur Enthaltsamkeit raten, deutlich niedrigere Ansteckungsraten erreichen. Ich versuche jetzt einfach mal, aus dem Gedächtnis herauszuklauben, wo diese Untersuchung abgedruckt ist: Im Heft 4 der Zeitschrift "Medizin ...",(2010 oder 2009?) der Europäischen Ärzteaktion.

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